Eine kurze Anmerkung zur sprachlichen Verfasstheit von Texten.

Oder: Warum Korrektur lesen (lassen)?

Texte sind Gestalt gewordenes Gedankengut einer Person, einer Personengruppe, einer Institution oder eines Unternehmens. Da sie sprachliche Äußerungen sind, spiegeln sie – gewollt oder ungewollt – die „intellektuelle Verfasstheit“ eines Autors wider: „Der unklare Ausdruck eines Gedankens ist in aller Regel der Ausdruck eines unklaren Gedankens.“

Hieraus erklärt sich die allgemein große Wertschätzung für die korrekte und fehlerfreie schriftsprachliche Äußerung.

Weit über die Bereiche der „bloßen Richtigkeit“ (Rechtschreibung und Zeichensetzung) hinaus sollten bei der Veröffentlichung von Texten auch deren kommunikative Funktionen berücksichtigt werden, so beispielsweise bei der Wahl der angemessenen Sprache, der verwendeten Metaphorik und der inneren Logik und Abfolge – und zwar bis hin zu kleinen Texteinheiten wie einzelnen Sätzen. Denn letztendlich ist jede Form der (nicht nur) schriftsprachlichen Äußerung gleichzeitig auch ein relevanter Teil der Selbstdarstellung und der Außenwirkung:

„Die Sprachkultur eines Unternehmens ist die Außenseite seiner Unternehmenskultur und ein wesentlicher Indikator zur Beurteilung seines ,Charakters‘.“


(alle Zitate: Prof. Dr. Rudi Keller, Düsseldorf)